An mein inneres Kind

Brief an mein inneres Kind

Weshalb kann ich dich nicht lieben,
du kleines Kind in mir?
Warum find‘ ich keinen Frieden?
Liegt es an mir oder an dir?

So oft ich in den Spiegel sehe,
schaust du mich verzweifelt an.
Und deine großen Augen fragen,
warum ich dich nicht lieben kann?

 Dein ganzes Leid in Kindheitstagen,
deine Ängste, deine Pein
lassen mich dich ständig fragen:
„Weshalb kann ich nicht glücklich sein?“

Da war doch so viel Liebe
bis zu des Vaters Tod.
Warum kamen mit dem neuen Mann
nur noch Suff, Gewalt und Not?

Als dich diese Schläge trafen,
warum hast du dich nie gewehrt?
Blieb deshalb mir in all den Jahren
des Lebens Glück verwehrt?

 Jetzt bin ich schon ein alter Mann
oft unsicher und oft verzagt.
Warum er dich nicht lieben kann,
der alte Mann sich so oft fragt.

 Ich würde dich gern wärmen, streicheln,
dich tröstend nehmen in den Arm.
Doch immer merk‘ ich voll Verzweiflung,
dass ich das jetzt und niemals kann.

 So blick‘ ich weiter in den Spiegel
und du schaust traurig zu mir hin.
Und ich muss mir eingestehen,
dass ich, wie damals, machtlos bin.

© Andreas Franke

Andreas

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