erblickte als erster Spross von Karl-Heinz und Marlene Franke das Licht dieser wunderschönen Welt. Bei seiner Geburt war er, laut mütterlicher Überlieferung, ein wunderschöner Knabe und alle Frauen kreischten schier vor Extase, wann immer sie dieses wonnige Kerlchen dort in seiner Wiege liegen sahen.
Schon während seiner Schulzeit schrieb unser kreativer Held, was das Zeug hielt.
Als er die Schule verließ, machte er eine Schlosserlehre und arbeitete einige Jahre im Stahlwerk, unter Tage und im Aufzugbau. In dieser Zeit heiratete er, wurde Vater eines wohl geratenen Sprösslings und geschieden.
Nach seiner Scheidung zog es ihn in die weite Welt hinaus – nach Frankreich und Spanien. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich als Kellner und Keeper in diversen Bars, als Pflücker bei der Apfel-, Oliven-, und Weinernte, sowie als Modell für angehende Künstler an der Uni in Granada, als Dachdecker und Touristenführer.
Heimgekehrt nach Deutschland versuchte sich unser Kreativer in Spe als Barkeeper und Kellner in der aufstrebenden Bochumer Szenegastronomie. Nachdem er mit 31 Jahren auf einem Kolleg in Dortmund sein Abi nachgemacht hatte, pachtete er gemeinsam mit einer Partnerin die Flottmannhallen in Herne (Kultur- und Szenegastronomie), um sich nur zwei Jahre später einen Traum zu erfüllen: eine eigene Kneipe mit Jazz, Cabarett, Büchern, Klavier und Sofa.
Leider musste er feststellen, dass Jazz- und Bücherkonsumenten mit ihrem Getränkekonsum nicht die auftretenden Klavierspieler und Jazzcombos bezahlen wollten/konnten – geschweige denn, einen kompletten Kneipenapparat inkl. Wohnung und Lebensunterhalt des Pächters. So musste Wirt Franke nach ca. 2 Jahren seinen großen Traum in roten Zahlen begraben.
Doch wie das Schicksal so spielt, hatte er zu dieser Zeit eine Freundin, die Texterin in einer großen Düsseldorfer Werbeagentur war. Durch sie lernte er die Vorteile der Werbung zu schätzen. Endlich ein Weg, bei dem Kreativsein keine brotlose Kunst war, sondern eine Chance, bei der er allein mit seinen überschäumenden Ideen viel Geld verdienen konnte.
So zog er 1996 in die große Werberwelt nach Hamburg. Dort verkaufte er seine Seele und sich als Texter an Scholz & Friends, eine der Top10-Werbeagenturen Deutschlands. 1997 bekam er seinen ersten und einzigen Werbepreis, die ADC-Auszeichnung für “Volker H.”, einen Funkspot für einen Frisör, der neben der Agentur Lintas seinen Laden hatte. Dieser Funkspot wurde ein einziges Mal gesendet. Und zwar um 2:00 Uhr in der Nacht zu Heiligabend 1997. Die Auszeichnung eröffnete unserem Kreativen eine steile aber kurze Karriere in angesagten Agenturen (Slagmans, KNSK) und führte ihn in die schillernde Werbewelt ein.
Im Jahre 2000 stieg das Internet aus dem Meer an Land, entwickelte sich rasend und veränderte die Welt. Begeistert zog es unseren Helden zu Crossworks, einer Internet-Werbeagentur in Düsseldorf, die dann leider gemeinsam mit der großen Blase “Neuer Markt” leise ploppend zerplatze.
Heute bestreitet unser Held seinen Lebensunterhalt als freier Konzeptioner und Texter – ständig auf der Jagd nach den besten Jobs der Welt und den schönsten Geschichten zum Aufschreiben.
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